Windenergie Bobingen

Windenergie Bobingen

Die Karte zeigt die Flächen, die durch den Flächennutzungsplan als mögliche Standorte für Windenergieanlagen identifiziert worden sind und die für eine Bebauung mit bis zu zehn Windenergieanlagen weiter geprüft werden.


Die Energiestadt Bobingen hat es sich zum Ziel gesetzt, einen wesentlichen Beitrag zu Klimaschutz und Energiewende zu leisten und selbst klimaneutral zu werden. Windkraft spielt dabei eine bedeutende Rolle. Bilanziell können in der Region durch ein Windrad mehr als 2.500 Haushalte mit Strom versorgt werden.
 
Am 15. Dezember 2022 hat der Stadtrat den einstimmigen Beschluss gefasst, dass die Errichtung von Windenergieanlagen auf Bobinger Flur grundsätzlich befürwortet wird. Der Abstimmung ging eine Voruntersuchung des Begegnungsland Lech-Wertach e.V. zur Errichtung von Windenergieanlagen auf den Gemeindegebieten der 13 Mitgliedskommunen voraus. Um die Planung und Nutzung von Windenergieanlagen aktiv mitgestalten zu können, hat die Stadt Bobingen 2023 einen Flächennutzungsplan erstellt, der Ende Januar 2024 seine Rechtskraft erlangte. Damit hat die Stadt Bobingen Vorrangflächen für Windenergie ausgewiesen.
 
Auf diesen Flächen wird derzeit ein mögliches Windenergie-Projekt diskutiert. Dazu werden Sie hier bald weitere Informationen finden.

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Beitrag Stadtbote / Veranstaltungsrückblick

Rückblick 1. Informationsveranstaltung

Bürgerbeteiligung

Informationsveranstaltung am 22. Oktober 2024

Baustein nachhaltiger Energiepolitik

Windenergie & Faktencheck

Daten und Fakten zur Windenergie

Faktencheck

Behauptung: Für den Bau werden 6 km autobahnähnliche Transportstraßen gebraucht, die als bleibende Straßen bestehen bleiben.

Fakt ist...

Der Transport der einzelnen Bauteile geschieht auf bereits bestehenden, gekiesten Forstwegen. Die Zufahrtswege benötigen eine befahrbare Breite von 4 Metern. In der Regel müssen die bestehenden und bereits auf Lasten wie Harvester ausgelegten Forstwege nur an einigen Stellen bzw. an den Rändern (Bankett) verstärkt werden. Im Kurvenbereich werden 7 Meter befahrbare Breite benötigt. Nach der Bauphase werden die Wege im Kurvenbereich wieder auf 4 Meter Breite zurückgebaut.


Behauptung: Mit dem Windpark beplant die Stadt Bobingen 14,1 Prozent ihrer Fläche. Gefordert sind aber nur 1,8 Prozent.

Fakt ist...

Das Wind-an-Land-Gesetz der Bundesregierung verpflichtet die Bundesländer, dass sie bis Ende 2032 zwei Prozent ihrer Landesfläche für die Nutzung von Windenergie ausgewiesen haben müssen. Aufgrund der geographischen Gegebenheiten ist dieses Ziel für den gesamten Freistaat Bayern niedriger angesetzt. Hier sind es insgesamt nur 1,8 Prozent der Landesfläche.

Mit dem Windenergieflächenbedarfsgesetz hat die Landesregierung des Freistaats Bayern diese Aufgabe an die Regionalen Planungsverbände weitergegeben. Von diesen gibt es in Bayern insgesamt 18. Die Stadt Bobingen gehört zur Region 9, dem Regionalen Planungsverband Augsburg.

Das Flächenziel von 1,8 Prozent gilt für das gesamte Gebiet des Regionalen Planungsverbandes, nicht aber für die einzelnen Städte und Gemeinden innerhalb des Planungsverbandes. Großstädte, aber auch manch eine kleine Gemeinde können diese Flächenziele aufgrund der Abstandsregeln zur Wohnbebauung oder aufgrund von Restriktionen durch die Luftfahrt oder anderen Schutzgütern wie dem Trinkwasser-, Natur- oder Denkmalschutz gar nicht ausweisen.

Will man flächendeckend erst innerhalb des Regionalen Planungsverbandes und schließlich innerhalb des gesamten Freistaates Bayern das Flächenziel erreichen, werden also einzelne Kommunen mehr Flächen für Windenergie bereitstellen müssen als andere.


Behauptung: Die Windräder in Bobingen haben eine Nabenhöhe von 250 Metern.

Fakt ist...

Bei diesem Gerücht werden zwei Angaben miteinander verwechselt: Nabenhöhe und Gesamthöhe. Die in Bobingen angedachten Windräder haben eine Nabenhöhe (Höhe vom Boden bis zur Rotormitte) von 175 Metern. Hinzu kommt eine Flügellänge von etwa 75 Metern. Dadurch ergibt sich eine Gesamthöhe vom Boden bis zur Flügelspitze von 250 Metern.


Behauptung: Windräder vertreiben Wildtiere.

Fakt ist...

Untersuchungen in der Eifel sowie an der Tierärztlichen Hochschule Hannover haben ergeben, dass sich das Wild an den Betrieb von Windenergieanlagen gewöhnt. Als kritische Phase, in der tatsächlich eine vorübergehende Vertreibung festgestellt werden kann, ist der Zeitraum des Baus der Anlagen.

Nach ihrer Inbetriebnahme aber nutzen die Wildtiere nach dem bisherigen Kenntnisstand auch die Bereiche direkt an den Windradtürmen. Folgebeeinträchtigungen können in den Wäldern entstehen, in denen für den Bau Forststraßen neu angelegt und so Reviere zerschnitten werden. In diesen Wäldern nehmen anschließend aufgrund der neuen und besseren Wege auch die Besucherzahlen zu, was sich ebenfalls negativ auf die Tiere auswirken kann.

Im bereits heute gut frequentierten Naturpark ist damit nicht zu rechnen. Die Anlieferung der Windräder erfolgt unter anderem über bereits vorhandene Forststraßen.

Quellen: Rheinisch-Westfälischer Jäger | Bundestag

Behauptung: Windräder verändern das Mikroklima und sorgen für Trockenheit.

Fakt ist...

Großwetterlagen werden maßgeblich durch die Jetstreams (auch Strahlstrom genannt) beeinflusst. Das sind schmale Starkwindbänder, die in der oberen Troposphäre in einer Höhe von 8 bis 12 Kilometern auftreten. Von ihnen gibt es zwei bedeutsame in der Atmosphäre unserer Erde. Der Polarfrontjet ist dabei für das Wetter in Mitteleuropa verantwortlich. Normalerweise transportieren die Jetstreams große Wettersysteme von Westen nach Osten, aber sie können ihren Lauf verändern, mäandern oder sogar ganz abgeschnitten werden. Dann entstehen stationäre Großwetterlagen, die sich teilweise über Wochen hinweg halten. Das war im Dürresommer 2018 der Fall.

Wieso genau der Polarfrontjet diese stationären Muster entwickelt, ist dabei noch Gegenstand der Forschung. Klar ist aber für die Wissenschaft, dass die zunehmende Erderwärmung die atmosphärischen Winde verändert, da der Temperaturunterschied zwischen den polaren Gebieten und den tropischen Regionen geringer wird. Wochenlange Trockenheit sind damit also ein meteorologisches Phänomen, das durch Änderungen des polaren Jetstreams verursacht wird und nicht durch Windräder.

Einen Einfluss haben Windenergieanlagen allerdings auf das Mikroklima. Forscher der Harvard-Universität haben verschiedene andere Studien miteinander verglichen und daraus eine Meta-Studie entwickelt. Darin kommen sie zu dem Ergebnis, dass die Messergebnisse aller Studien einen klaren Trend belegen: In der Nacht liegen die Bodentemperaturen teilweise um 0,56°C höher als jenseits der Windräder. Das liegt an der Durchmischung der Luftschichten durch die Rotoren. Die Temperaturanstiege sind deshalb auch nicht konsistent.

So wurde in einer der Studien zwar eine Erwärmung nachts, aber eine Abkühlung tagsüber beobachtet. Außerdem spielen weitere Faktoren, wie etwa Großwetterlagen, in der Meta-Studie keine Rolle. Stattdessen skaliert sie ihre Ergebnisse hoch und berechnet, wie stark die Bodentemperatur in den USA ansteigen würde, wenn die USA ihre gesamte Energieversorgung auf Wind umstellen würde: Es wären 0,24°C. Angesichts einer Erderwärmung von mehr 2°C durch den ungebremsten Ausstoß klimaschädlicher Gase, kommen die Harvard-Forscher daher zu einem ganz klaren Ergebnis: „Wind beats fossil fuels under any reasonable measure of long-term environmental impacts per unit of energy generated." (Windkraft schlägt fossile Kraftstoffe - unter allen vernünftigen Gesichtspunkten hinsichtlich langfristiger Umweltauswirkungen, gemessen pro erzeugter Energieeinheit.)

Was sie anregen, ist eine gesunde Mischung verschiedener Quellen der erneuerbaren Energien. Damit liegen sie auf einer Linie mit allen Vertreterinnen und Vertreter erneuerbarer Energien. Sowohl mit den Ursachen der Dürre in Deutschland, als auch mit den mikroklimatischen Auswirkungen von Windrädern beschäftigt sich auch der Wissenschaftliche Dienst des deutschen Bundestags

Quellen: Harvard | Deutscher Wetterdienst


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